Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?
Ein Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) tritt auf, wenn der Gallertkern einer Bandscheibe durch den äußeren Faserring drückt und auf Nerven im Rückenmark oder in der Umgebung drückt. Dies kann starke Schmerzen, Taubheitsgefühle, Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen verursachen. Neben physiotherapeutischen Maßnahmen und Bewegung kann auch die richtige Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die Regeneration der Bandscheiben und die Linderung der Symptome haben.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei einem Bandscheibenvorfall?
Die Bandscheiben bestehen zu einem Großteil aus Wasser, Proteinen und Kollagen. Eine gesunde Ernährung kann helfen, Entzündungen zu reduzieren, die Regeneration des Gewebes zu unterstützen und die Stabilität der Bandscheiben langfristig zu verbessern.
1. Entzündungshemmende Ernährung
Entzündungen spielen eine große Rolle bei der Schmerzentwicklung und der Heilung nach einem Bandscheibenvorfall. Eine Ernährung mit vielen entzündungshemmenden Lebensmitteln kann helfen, den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Omega-3-Fettsäuren: Enthalten in fettem Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinsamen, Chiasamen und Walnüssen. Omega-3 wirkt entzündungshemmend und kann Schmerzen lindern.
- Antioxidantienreiche Lebensmittel: Beeren, grünes Blattgemüse, Brokkoli und Tomaten enthalten viele Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die oxidativen Stress reduzieren.
- Ingwer und Kurkuma: Beide Gewürze haben stark entzündungshemmende Eigenschaften und können helfen, Schmerzen zu lindern.
2. Kollagenfördernde Lebensmittel
Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Bandscheiben. Der Körper produziert es selbst, doch mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion ab.
- Knochenbrühe: Enthält natürliche Kollagenbestandteile und kann helfen, das Gewebe zu stärken.
- Vitamin-C-reiche Lebensmittel: Zitrusfrüchte, Paprika und Beeren fördern die Kollagenbildung.
- Eiweißreiche Nahrung: Mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Nüsse liefern die nötigen Aminosäuren für die Kollagensynthese.
3. Mineralstoffe für die Knochengesundheit
Eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Mineralstoffen ist essenziell, um die Knochen und das Bindegewebe zu stärken.
- Kalzium: Wichtig für Knochen und Bandscheiben, enthalten in Milchprodukten, grünem Blattgemüse, Sesam und Mandeln.
- Magnesium: Fördert die Muskelentspannung und verhindert Muskelkrämpfe, enthalten in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und Bananen.
- Zink: Unterstützt die Wundheilung und ist in Kürbiskernen, Linsen und Fleisch enthalten.
- Mangan: Fördert die Kollagenbildung und unterstützt die Regeneration von Knochen und Knorpel. Enthalten in Haferflocken, Nüssen und grünem Blattgemüse.
Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Heilung
Ergänzend zur Ernährung können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel helfen, den Körper optimal mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
1. Omega-3-Fettsäuren
- Reduzieren Entzündungen im Körper
- Unterstützen die Regeneration von Nervenzellen
- Fördern die Durchblutung der betroffenen Bereiche
2. Kollagenhydrolysat
- Unterstützt die Regeneration der Bandscheiben
- Fördert die Elastizität des Bindegewebes
- Kombiniert mit Vitamin C besonders wirksam
3. Glucosamin und Chondroitin
- Können helfen, den Knorpel und die Bandscheiben zu regenerieren
- Werden oft zur Unterstützung bei degenerativen Rückenleiden empfohlen
4. Vitamin D und K2
- Unterstützen die Knochengesundheit
- Fördern die Kalziumaufnahme und -verwertung im Körper
- Viele Menschen haben einen Mangel an Vitamin D, besonders in den Wintermonaten
5. Magnesium
- Wirkt muskelentspannend
- Hilft, Muskelkrämpfe und Verspannungen zu vermeiden
- Besonders bei starken Verspannungen hilfreich
6. MSM (Methylsulfonylmethan)
- Kann entzündungshemmend wirken
- Unterstützt die Gelenkgesundheit
- Kann bei Rückenschmerzen helfen
7. Mangan
- Wichtig für die Produktion von Kollagen und Knorpelgewebe
- Unterstützt die Heilung von Knochen und Bandscheiben
- Fördert antioxidative Prozesse im Körper
Was sollte man vermeiden?
Bestimmte Lebensmittel können Entzündungen fördern und sollten während der Heilungsphase möglichst reduziert werden:
- Raffinierter Zucker: Fördert Entzündungen und kann Schmerzen verstärken.
- Industrielle Transfette: Enthalten in Fast Food, Margarine und frittierten Lebensmitteln.
- Übermäßiger Koffein- und Alkoholkonsum: Kann den Körper dehydrieren und die Nährstoffaufnahme hemmen.
Fazit
Ein Bandscheibenvorfall kann schmerzhaft und langwierig sein, doch mit der richtigen Ernährung und gezielten Nahrungsergänzungsmitteln kann der Heilungsprozess unterstützt werden. Entzündungshemmende Lebensmittel, eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und langfristig die Bandscheiben zu stärken. Wer gezielt auf seine Ernährung achtet und möglicherweise sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel einsetzt, kann den Körper auf natürliche Weise bei der Regeneration unterstützen. Eine ärztliche Beratung ist jedoch immer ratsam, um individuelle Bedürfnisse optimal zu berücksichtigen.

Sonja ist Ernährungswissenschaftlerin und promovierte Epidemiologin mit langjähriger Erfahrung in der Gesundheitsforschung. Seit der Geburt ihrer beiden Kinder 2019 und 2023 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Rückbildung und der Thematik, wie man wieder einen gesunden und schönen Körper mit stabiler Mitte nach der Schwangerschaft bekommen kann. Sie möchte Euch helfen, nach der Schwangerschaft wieder fit zu werden!