Nach einem Bandscheibenvorfall, der starke Nervenschmerzen bis in meinen rechten Fuß verursachte, wurde das Tragen von Schuhen zur Qual. Jede Berührung durch festes Schuhwerk verstärkte den Schmerz enorm. Da gerade Sommer war und ich in Elternzeit viel mit meinem sieben Monate alten Baby spazieren ging, brauchte ich dringend eine schmerzfreie Möglichkeit zum Gehen. So begann ich, gezwungenermaßen für mehrere Stunden täglich barfuß zu laufen – eine Lösung aus Verzweiflung, die schließlich zu einer wertvollen Erfahrung wurde.
Gezwungener Umstieg auf das Barfußlaufen
In diesen zwei Monaten ging ich fast ausschließlich barfuß, oft 2 bis 4 Stunden täglich, da dies die einzige Möglichkeit war, die Nervenschmerzen zu lindern und gleichzeitig ausgiebige Spaziergänge mit meinem Baby zu machen. Ich lief auf allen Untergründen: im Wald, auf Asphalt und sogar in Geschäften. Menschen blickten teils verwundert, aber Kommentare gab es selten. Um meine Füße besser zu schützen, besorgte ich mir bald Socken-Schuhe, die wie Socken sitzen, aber eine schützende Sohle haben. So konnte ich weiter schmerzfrei gehen, ohne die Nervenschmerzen zu verstärken.
Plötzlicher Rückschlag durch Fußschmerzen und die Notwendigkeit einer Bandage
Nach etwa zwei Monaten wurde die Belastung für meine Füße zu intensiv, und ich entwickelte neue, starke Schmerzen im gesamten rechten Fuß. Die Ärzte vermuteten eine Überlastung oder eine Entzündung, konnten jedoch keine genaue Diagnose stellen. Es wurde mir geraten, wieder Schuhe zu tragen, doch das war aufgrund der Nervenschmerzen nur bedingt möglich. Schließlich musste ich ein ganzes Jahr lang eine orthopädische Bandage am rechten Fuß tragen, da ich ohne sie starke Schmerzen hatte.
Anpassungen und neuer Umgang mit dem Barfußlaufen
Um die Überlastungsschmerzen im Fuß zu reduzieren, ohne die Nervenschmerzen erneut zu verstärken, wechselte ich auf Barfußschuhe und trug weiterhin Socken-Schuhe. Diese gaben meinem Fuß etwas Stabilität und Schutz. Mit der Zeit begann ich auch wieder, normale, flache Schuhe zu tragen, jedoch so wenig wie möglich. Im Büro zog ich sie oft sofort nach dem Ankommen wieder aus, um die Füße zu entlasten.
Fazit und Lernerfahrungen:
Diese Erfahrung zeigte mir, wie wohltuend Barfußlaufen für meine Nervenschmerzen sein kann. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass eine Umstellung auf intensives Barfußlaufen sehr langsam und schrittweise erfolgen sollte. In Zukunft würde ich mir Monate oder gar Jahre Zeit lassen, damit sich meine Füße an die Belastungen anpassen können und ein erneuter Rückfall mit Fußschmerzen vermieden wird.
Sonja ist Ernährungswissenschaftlerin und promovierte Epidemiologin mit langjähriger Erfahrung in der Gesundheitsforschung. Seit der Geburt ihrer beiden Kinder 2019 und 2023 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Rückbildung und der Thematik, wie man wieder einen gesunden und schönen Körper mit stabiler Mitte nach der Schwangerschaft bekommen kann. Sie möchte Euch helfen, nach der Schwangerschaft wieder fit zu werden!