Nahrungsergänzungsmittel: Ja oder Nein? Warum Labortests und individuelle Analyse entscheidend sind

Nahrungsergänzungsmittel sind heute überall präsent: In Drogerien, Apotheken und Onlineshops versprechen sie mehr Energie, stärkere Abwehrkräfte oder besseren Schlaf. Doch während manche Menschen täglich eine Handvoll Kapseln einnehmen, halten andere sie für überflüssig oder gar gefährlich. Was stimmt nun?

Die Wahrheit liegt – wie so oft – dazwischen. Entscheidend ist, wie bewusst und gezielt Nahrungsergänzung eingesetzt wird.


🌿 Nahrungsergänzung ist kein Ersatz – aber oft eine sinnvolle Ergänzung

Grundsätzlich gilt: Eine ausgewogene, frische Ernährung bildet die Basis jeder guten Nährstoffversorgung. Doch moderne Lebensbedingungen, chronischer Stress, nährstoffarme Böden, Medikamente, Verdauungsprobleme oder bestimmte Lebensphasen (z. B. Schwangerschaft, Stillzeit, Alter) führen häufig dazu, dass der Körper mehr braucht, als er über die Ernährung bekommt.

Hier können Nahrungsergänzungsmittel eine wertvolle Hilfe sein – wenn sie individuell angepasst und fundiert eingesetzt werden.


🔬 Warum Labortests so wichtig sind

Anstatt „auf Verdacht“ Multivitaminpräparate zu schlucken, sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln durch Labordiagnostik begleitet werden. Moderne Blut- und Urintests ermöglichen die genaue Bestimmung zahlreicher Mikronährstoffe:

  • Vitamine (z. B. D, B12, Folat)
  • Spurenelemente (z. B. Zink, Selen, Kupfer)
  • Mineralstoffe (z. B. Magnesium, Calcium)
  • Eisenstatus (Ferritin, Transferrin)
  • Antioxidantien, Fettsäuren, Aminosäuren

So lässt sich gezielt feststellen, was wirklich fehlt, was ausreichend vorhanden ist – und was vielleicht sogar im Übermaß eingenommen wird.


📉 Referenzbereiche – häufig falsch interpretiert

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass Laborreferenzbereiche den optimalen Bedarf abbilden würden. Doch das stimmt nicht. Referenzbereiche zeigen lediglich die statistische Verteilung in der Bevölkerung – nicht den gesundheitlich idealen Wert.

Beispiel: Wenn ein Mikronährstoff bei 95 % der Menschen zwischen Wert X und Y liegt, wird dieser Bereich als „normal“ definiert – unabhängig davon, ob dieser Wert tatsächlich optimal für die Gesundheit ist.

Ein Wert im unteren Referenzbereich kann also bedeuten: „Du bist wie die meisten anderen – aber vielleicht trotzdem unterversorgt.“ Wer sich dauerhaft müde, abgeschlagen oder reizbar fühlt, kann bereits funktionelle Mängel haben, ohne dass der Blutwert als „auffällig“ gilt.


🧠 Funktionelle Sichtweise: Was braucht dein Körper wirklich?

Statt sich nur daran zu orientieren, ob ein Laborwert noch im Referenzbereich liegt, geht die funktionelle Perspektive einen Schritt weiter: Was braucht dein Körper, um optimal zu funktionieren – körperlich wie geistig?

Hier wird unterschieden zwischen:

  • Minimalwert: noch kein akuter Mangel, aber mögliche Beschwerden
  • Optimalwert: Bereich, in dem die Zellen optimal versorgt sind
  • Risiko-Grenze: Wert, bei dem Über- oder Unterversorgung schaden kann

💊 Nahrungsergänzung: Ja – aber gezielt und individuell

Wer auf Nahrungsergänzungsmittel setzt, sollte dies nicht blind oder auf Verdacht tun. Denn:

  • Ein Zuviel kann genauso schaden wie ein Zuwenig.
  • Manche Stoffe (z. B. Eisen oder Vitamin A) sollten nur bei tatsächlichem Mangel ergänzt werden.
  • Andere (z. B. Magnesium oder Omega-3-Fettsäuren) haben in bestimmten Dosen ein sehr gutes Sicherheitsprofil.

Die ideale Vorgehensweise lautet deshalb:

  1. Anamnese & Beschwerden analysieren
  2. Gezielte Labortests durchführen
  3. Ergebnisse funktionell interpretieren
  4. Individuelle Supplementierung starten
  5. Regelmäßig nachtesten und anpassen

✅ Fazit

Die Frage „Nahrungsergänzungsmittel – ja oder nein?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie lautet vielmehr:

Nur mit klarer Zielsetzung, individueller Analyse und regelmäßiger Kontrolle sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.

Statt sich auf allgemeine Empfehlungen zu verlassen oder in Eigenregie Dutzende Kapseln zu schlucken, lohnt es sich, den eigenen Bedarf wissenschaftlich fundiert zu bestimmen. Denn Gesundheit beginnt auf Zellebene – und dort zählen nicht Durchschnittswerte, sondern optimale Versorgung.

Labortests auch ohne Überweisung: Mein Direktlabor als Möglichkeit

Wer bereits gezielte Fragen zu seiner Mikronährstoffversorgung hat oder aus eigenem Interesse testen möchte, kann Laboruntersuchungen auch auf eigene Kosten direkt veranlassen – ohne ärztliche Überweisung. Plattformen wie mein-direktlabor.de bieten deutschlandweit Zugang zu Partnerlaboren. Dort können Blutabnahmen durchgeführt und gezielte Parameter (wie Vitamin D, Eisen, Zink oder B-Vitamine) bestimmt werden. Die Ergebnisse erhält man meist innerhalb weniger Tage per E-Mail. So lassen sich eigene Beschwerden oder Verdachtsmomente fundiert abklären – idealerweise immer mit anschließender fachlicher Beratung zur Interpretation und zur Erstellung eines sinnvollen Supplementierungsplans.

Wichtig: Begleitung durch erfahrene Ärzteoder Therapeuten

Auch wenn viele Mikronährstoffmängel heute gut verstanden und behandelbar sind, sollte eine gezielte Nahrungsergänzung immer in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder erfahrenem Therapeuten erfolgen. Fachkundige Begleitung hilft, die Laborwerte richtig zu deuten, Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden und die individuell passende Dosierung zu wählen. Außerdem können zugrunde liegende Ursachen wie Verdauungsprobleme, chronische Entzündungen oder hormonelle Dysbalancen erkannt und mitbehandelt werden. So wird die Supplementierung nicht zur bloßen Symptombehandlung, sondern Teil eines ganzheitlichen Ansatzes.


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