Viele denken, die Wechseljahre starten erst irgendwann mit Mitte 40 oder später – doch tatsächlich beginnt der Körper oft schon ab Mitte 30 mit den ersten hormonellen Veränderungen. Diese Phase nennt man Perimenopause, und sie kann sich schleichend bemerkbar machen: Du schläfst schlechter, bist schneller gereizt, deine Periode ist unregelmäßig, und vielleicht nimmst du sogar leichter zu.
Schuld daran ist meist zuerst ein Progesteronmangel – aber keine Sorge, du kannst deinen Körper mit der richtigen Ernährung unterstützen und viele Beschwerden abmildern.
Progesteronmangel – Was passiert da eigentlich?
Progesteron ist ein wichtiges Hormon, das in der zweiten Zyklushälfte – nach dem Eisprung – gebildet wird. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut stabil bleibt, reguliert den Zyklus und hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem.
Ab Mitte 30 nimmt die Eizellqualität langsam ab, und es kann immer häufiger passieren, dass kein Eisprung stattfindet. Ohne Eisprung gibt es aber auch kein Progesteron – und das kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen:
❌ Unregelmäßiger Zyklus, stärkere oder längere Blutungen
❌ Stimmungsschwankungen, Nervosität oder depressive Verstimmungen
❌ Schlafprobleme – du kannst schlecht einschlafen oder wachst nachts oft auf
❌ Wassereinlagerungen und ein aufgeblähter Bauch
❌ Gewichtszunahme, besonders um die Taille
❌ Empfindlichere Brüste und stärkere PMS-Symptome
Während das Progesteron sinkt, bleibt das Östrogen erst mal relativ stabil – oder schwankt stark. Dieses Ungleichgewicht nennt man Östrogendominanz, und genau hier kann die Ernährung eine wichtige Rolle spielen.
Diese Lebensmittel helfen, deinen Hormonhaushalt zu stabilisieren
Mit der richtigen Ernährung kannst du deinen Körper dabei unterstützen, Progesteron zu fördern, den Blutzucker stabil zu halten und deinen Zyklus wieder in Balance zu bringen.
1. Gesunde Fette für die Hormonproduktion
Hormone werden aus Cholesterin hergestellt – gesunde Fette sind also essenziell! Achte auf:
- 🥑 Avocados – super für Haut, Haare und Hormone
- 🫒 Olivenöl – ideal für Salate oder zum Kochen
- 🌰 Nüsse & Samen (besonders Mandeln, Walnüsse, Kürbiskerne)
- 🐟 Omega-3-Fettsäuren (falls du Fisch isst: Lachs, Makrele, sonst: Leinöl, Chia- und Hanfsamen)
💡 Tipp: Ein Esslöffel Leinöl täglich kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und das hormonelle Gleichgewicht zu fördern.
2. Progesteron-freundliche Lebensmittel
Einige Lebensmittel können die körpereigene Progesteronproduktion sanft unterstützen:
- 🥚 Eier – liefern Cholesterin, aus dem Hormone gebildet werden
- 🌿 Dunkles Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Rucola) – gut für die Leber, die Hormone abbaut
- 🥜 Cashewkerne & Mandeln – enthalten Magnesium, das für die Hormonregulation wichtig ist
- 🫘 Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen) – reich an B-Vitaminen für den Hormonstoffwechsel
3. Ballaststoffe gegen Östrogendominanz
Da Progesteron oft sinkt, während das Östrogen noch hoch bleibt, ist es wichtig, überschüssiges Östrogen aus dem Körper zu bekommen. Hier helfen Ballaststoffe, die im Darm überschüssiges Östrogen binden und ausscheiden:
- 🍓 Beeren (Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren) – ballaststoffreich und antioxidativ
- 🌾 Haferflocken & Leinsamen – gut für die Verdauung und den Blutzucker
- – Weizenkleie & Flohsamenschalen – enthalten besonders viele Ballaststoffe
- 🥦 Brokkoli, Blumenkohl & Rosenkohl – enthalten Stoffe, die den Östrogenabbau in der Leber unterstützen
💡 Tipp: Ein Frühstück mit Haferflocken, Leinsamen, Nüssen und Beeren hält nicht nur lange satt, sondern unterstützt auch deine Hormone!
4. Blutzucker stabil halten – weniger Heißhunger, bessere Stimmung
Hormonelle Schwankungen können dazu führen, dass du plötzlich extremen Heißhunger hast – oft auf Süßes oder Kohlenhydrate. Um das zu vermeiden, solltest du den Blutzucker stabil halten:
- Komplexe Kohlenhydrate wie Quinoa, Hirse, Süßkartoffeln statt Weißbrot & Zucker
- Eiweißreiche Snacks wie Nüsse, Joghurt oder Hummus statt Schokoriegel
- Kombiniere immer Eiweiß + Fett mit Kohlenhydraten – z. B. Vollkornbrot mit Avocado, statt nur Brot
💡 Tipp: Starte deinen Tag mit einem proteinreichen Frühstück (z. B. Rührei mit Avocado oder Joghurt mit Nüssen), dann bleibt dein Blutzucker stabil!
5. Vitamin B6 & Magnesium für bessere Nerven & besseren Schlaf
Progesteron wirkt beruhigend und schlaffördernd – wenn es fehlt, fühlst du dich oft gestresst oder schläfst schlecht.
- 🥑 Avocados und 🥜 Cashewkerne enthalten viel Magnesium, das dich entspannt
- 🥚 Eier, 🍌 Bananen und 🥦 Brokkoli liefern Vitamin B6, das für die Progesteronbildung wichtig ist
💡 Tipp: Eine Banane mit Nüssen am Abend kann helfen, besser zu schlafen! Oder versuche es mit Nahrungsergänzungsmitteln.
6. Weniger Zucker & Alkohol – auch wenn’s schwerfällt
Zucker und Alkohol können die Hormonbalance durcheinanderbringen und Progesteron weiter senken. Das heißt nicht, dass du komplett verzichten musst – aber bewusst reduzieren kann viel bewirken:
Besser:
✅ Dunkle Schokolade (ab 85 %) statt Milchschokolade
✅ Wasser mit Zitronen- oder Gurkenscheiben statt süßer Limonade
✅ Ein Glas Rotwein nur ab und zu, nicht jeden Abend
Fazit – Kleine Veränderungen, große Wirkung
Wenn du ab Mitte 30 erste Veränderungen spürst, kann das an einem sinkenden Progesteronspiegel liegen – völlig normal, aber manchmal nervig. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung kannst du deinen Körper unterstützen und dich wieder besser fühlen.
Mehr gesunde Fette, Eiweiß, Ballaststoffe und hormonfreundliche Nährstoffe – und du wirst schnell merken, dass dein Energielevel, dein Schlaf und deine Stimmung wieder ausgeglichener sind.
Die Perimenopause ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Übergang. Mit ein paar Anpassungen kannst du ihn positiv gestalten – und deinen Körper dabei bestmöglich unterstützen! 😊

Sonja ist Ernährungswissenschaftlerin und promovierte Epidemiologin mit langjähriger Erfahrung in der Gesundheitsforschung. Seit der Geburt ihrer beiden Kinder 2019 und 2023 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Rückbildung und der Thematik, wie man wieder einen gesunden und schönen Körper mit stabiler Mitte nach der Schwangerschaft bekommen kann. Sie möchte Euch helfen, nach der Schwangerschaft wieder fit zu werden!