HPU: Ursachen, Symptome und natürliche Behandlungsmöglichkeiten

Was ist HPU?

HPU (Hämopyrrollaktamurie) ist eine Stoffwechselstörung, bei der vermehrt Hämopyrrollaktam-Komplexe über den Urin ausgeschieden werden. Diese Ausscheidung führt zu einem erhöhten Verlust von wichtigen Mikronährstoffen wie Zink, Vitamin B6 (es muss aktives B6 ersetzt werden) und Mangan, was zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen führen kann. HPU wird oft mit einer eingeschränkten Entgiftungsfunktion, hormonellen Dysbalancen und chronischer Erschöpfung in Verbindung gebracht.

Ursachen von HPU

Die genauen Ursachen der HPU sind nicht vollständig geklärt, aber genetische Faktoren spielen vermutlich eine Rolle. Menschen mit HPU haben oft eine verminderte Fähigkeit, Häm (einen Bestandteil von Hämoglobin) korrekt zu synthetisieren, was zu einer unzureichenden Bindung und Ausscheidung bestimmter Stoffwechselprodukte führt.

Zusätzlich können Umweltgifte, chronischer Stress und hormonelle Schwankungen die Symptome verstärken, da diese Faktoren den Nährstoffbedarf des Körpers weiter erhöhen.

Symptome von HPU

Die Symptome von HPU sind vielfältig und betreffen oft mehrere Körpersysteme. Häufige Beschwerden sind:

  • Chronische Erschöpfung: HPU-Patienten fühlen sich oft müde und haben Schwierigkeiten, sich zu regenerieren.
  • Hormonelle Störungen: Frauen mit HPU berichten oft über starke PMS-Beschwerden, Zyklusunregelmäßigkeiten oder eine verstärkte Östrogendominanz.
  • Magen-Darm-Probleme: Verdauungsprobleme, Unverträglichkeiten oder ein empfindlicher Magen sind häufig.
  • Stoffwechselprobleme: Schwierigkeiten beim Abnehmen oder eine verstärkte Neigung zu Unterzuckerung (Heißhungerattacken).
  • Psychische Beschwerden: HPU kann mit Ängsten, depressiven Verstimmungen oder Konzentrationsproblemen einhergehen.
  • Muskelschwäche und Gelenkschmerzen: Aufgrund von Mikronährstoffmängeln können auch Muskeln und Gelenke betroffen sein.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit: Eine schwächere Immunfunktion führt zu häufigen Infekten.
  • Hochsensibilität: Viele Menschen mit HPU nehmen Reize intensiver wahr, reagieren empfindlicher auf Lärm, Licht, Gerüche und emotionale Spannungen.

Der Zusammenhang zwischen HPU und Hochsensibilität

Eine auffällige Gemeinsamkeit vieler HPU-Betroffener ist die ausgeprägte Hochsensibilität. Hochsensible Menschen nehmen äußere und innere Reize intensiver wahr und reagieren oft stärker auf Umweltfaktoren, soziale Interaktionen und emotionale Eindrücke.

Warum sind HPU-Betroffene oft hochsensibel?

  1. Nährstoffmangel und Reizverarbeitung
    • Zink und Vitamin B6 sind essenziell für das Nervensystem. Ein Mangel kann dazu führen, dass Sinnesreize ungefiltert ins Gehirn gelangen, was zu einer stärkeren Reizüberflutung führt.
    • Menschen mit HPU berichten häufig, dass sie sich in großen Menschenmengen schnell überfordert fühlen oder Schwierigkeiten haben, sich von starken Emotionen abzugrenzen.
  2. Überlastung der Nebennieren
    • Durch die erhöhte Stressanfälligkeit von HPU-Betroffenen geraten die Nebennieren oft in eine Erschöpfung, was zu einer verringerten Stresstoleranz führt.
    • Hochsensible Menschen mit HPU sind oft schneller erschöpft, wenn sie sich intensiven Reizen oder sozialen Interaktionen aussetzen.
  3. Schwermetallbelastung und Entgiftungsschwäche
    • Da viele Menschen mit HPU eine verminderte Entgiftungskapazität haben, reagieren sie empfindlicher auf Umweltgifte, Lebensmittelzusätze oder Medikamente.
    • Diese erhöhte Sensibilität kann sich auf körperlicher Ebene (Unverträglichkeiten, Kopfschmerzen, Allergien) oder emotional (starke emotionale Reaktionen) äußern.
  4. Dünnhäutigkeit und emotionale Sensibilität
    • Viele Betroffene beschreiben sich als „dünnhäutig“ oder besonders empathisch. Sie spüren Stimmungen anderer Menschen intensiver und sind schneller von negativen Emotionen betroffen.
    • Diese emotionale Hochsensibilität kann einerseits eine große Stärke sein, aber auch zu schneller Erschöpfung führen.

Der Zusammenhang zwischen HPU, Hormonen und Nebennieren

HPU hat eine enge Verbindung zu hormonellen Dysbalancen und Nebennierenschwäche:

  • Östrogendominanz: Da Zink und Vitamin B6 eine Rolle im Hormonstoffwechsel spielen, kann ein Mangel zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron führen. Frauen mit HPU haben oft starke PMS-Beschwerden oder Wechseljahresprobleme.
  • Nebennierenschwäche: Chronischer Stress kann die Nebennieren belasten und HPU-Symptome verstärken, da der Körper noch mehr Mikronährstoffe verbraucht. Menschen mit HPU sind oft stressanfälliger und erholen sich schlechter von Belastungen.
  • Insulinresistenz und Blutzuckerschwankungen: Aufgrund des gestörten Mineralstoffhaushalts haben viele HPU-Patienten mit Unterzuckerung oder Insulinresistenz zu kämpfen.

Diagnose von HPU

HPU wird oft über einen Urintest diagnostiziert, bei dem die Ausscheidung von Pyrrollaktam-Komplexen gemessen wird. Dieser Test wird in spezialisierten Laboren durchgeführt. Leider ist HPU in der Schulmedizin wenig bekannt, sodass viele Betroffene lange nach einer Diagnose suchen müssen.

Natürliche Behandlungsmöglichkeiten bei HPU

Da HPU zu einem erhöhten Verlust wichtiger Mikronährstoffe führt, besteht die Therapie in erster Linie darin, diese Defizite gezielt auszugleichen.

1. Wichtige Nährstoffe ergänzen

  • Aktive Form von Vitamin B6 (Pyridoxal-5-Phosphat, P5P): Unterstützt den Hormonstoffwechsel, die Nervenfunktion und die Entgiftung.
  • Zink: Wichtig für das Immunsystem, den Hormonhaushalt und die Wundheilung.
  • Mangan: Unterstützt die antioxidative Abwehr und die Energieproduktion.
  • Magnesium: Hilft bei Muskelentspannung und Stressbewältigung.

2. Eine hormonfreundliche Ernährung

  • Proteine & gesunde Fette: Hochwertige Eiweiße (Fisch, Eier, Hülsenfrüchte) und gesunde Fette (Avocado, Nüsse) helfen, die Hormonproduktion zu stabilisieren.
  • Blutzuckerstabilität: Komplexe Kohlenhydrate (Quinoa, Haferflocken) und regelmäßige Mahlzeiten verhindern Unterzuckerung.
  • Vermeidung von entzündungsfördernden Lebensmitteln: Zucker, Weißmehl, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel sollten reduziert werden.

3. Unterstützung der Entgiftung

Da Menschen mit HPU oft Schwierigkeiten mit der Entgiftung haben, kann eine Leberunterstützung helfen:

  • Mariendistel und Artischocke: Unterstützen die Leberfunktion.
  • Chlorella & Koriander: Können helfen, Schwermetalle auszuleiten.
  • Tägliches Trinken von Zitronenwasser: Fördert die Verdauung und Entgiftung.

4. Stressreduktion & Nebennierenstärkung

  • Ashwagandha & Rhodiola: Adaptogene Heilpflanzen, die die Stressresistenz erhöhen.
  • Meditation & sanfte Bewegung: Yoga oder Spaziergänge senken das Stressniveau.
  • Genügend Schlaf: Menschen mit HPU haben oft einen erhöhten Schlafbedarf.

Fazit

HPU ist eine oft übersehene Stoffwechselstörung, die zahlreiche Beschwerden verursachen kann, insbesondere in Bezug auf Hormone, Energie und Nährstoffhaushalt. Viele Betroffene sind hochsensibel, was sie anfälliger für Stress, Umweltreize und emotionale Belastungen macht. Mit der richtigen Ernährung, gezielter Supplementierung und Stressreduktion kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden.

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